Der Afrika Club ist ein informelles Diskussionsforum von Afrika-Interessierten aus öffentlichen Institutionen, der afrikanischen Diaspora, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Medien. Themen sind aktuelle Entwicklungen in Afrika, EU-Afrika Beziehungen und die Situation der Diaspora. Ziele sind der Informationsaustausch - aus unterschiedlichen Perspektiven - und der Aufbau von Wissensnetzwerken.
Westafrika. Putsche gegen Demokratie oder anti-koloniale Akte?
Die franko-kamerunische Journalistin Marie-Roger Biloa konstatierte ein allgemeines Regierungsversagen und schwierige Sicherheitslagen in den Ländern. Die Eliten stellten die wirtschaftliche Not der Menschen zu wenig in das Zentrum ihres Handelns. Die Arbeitslosigkeit sei hoch. Die Jugend sei verzweifelt und die Lage schlimmer als vor zehn Jahren. Es seien Fassaden-Demokratien. Die internationale Gemeinschaft hätte diese Defizite ignoriert. Im Norden Malis herrsche Gewalt durch Jihadisten, Rebellen hätten einen eigenen Staat verlangt. Frankreich habe versprochen, die Situation zu regeln, aber alles sei schlimmer geworden. In Burkina Faso sei die Situation ähnlich. Ein ziviler Präsident habe es nicht geschafft, die Lage zu beruhigen. Niger verfüge über reiche Uranvorkommen. Aber die Bevölkerung könne nicht am Reichtum teilhaben. Beim Putsch ging es auch um die Kontrolle über die Erdölvorkommen. Frankreich werde von vielen als Sündenbock gesehen, aber das sei zu einfach. Frankreich ist zwar im Vordergrund, ist aber nicht der Hauptgrund der Putschwelle. Das Modell der Demokratie werde in Frage gestellt, es habe den Menschen keine Vorteile gebracht. Den Menschen fehle es an Perspektiven und die Putsche bieten auch keine Alternative. Biloa wies darauf hin, dass die Militärs in Mali korrupt seien. In Burkina Faso gäbe es Machtkämpfe innerhalb der Sicherheitskräfte.. Siehe Bericht
Der Afrika Club is an Initiative of Radio Afrika TV (RATV), the African Diaspora Youth Forum in Europe (ADYFE), the Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) and the former Ambassador Georg Lennkh.