Mit dem Projektaufruf am 4. März 2021 startete das von Frauen helfen Frauen helfen unterstützte Vorhaben „Projektcalls für Diaspora-Projekte“. Ziel dieses Aufrufs ist die Unterstützung feministischer Diaspora-Projekte. Bis zum Stichtag am 15. April 2021 langten elf Projektanträge ein. Im Rahmen einer Jurysitzung mit Vertreterinnen des Vereins Frauen helfen Frauen helfen und des VIDC wurden vier Projekte ausgewählt:
„Power- Frauen-Power“ vom Verein MIA – MigrantInnen, Integration, Arbeitsmarkt
Das Mentoringprojekt von Frauen für Frauen aus der neuen arabisch-sprachigen Community soll ihnen den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Neben regelmäßigen Treffen mit den Mentorinnen, werden auch Schnuppertage in Unternehmen organisiert. Daneben gibt es auch persönliche Unterstützung in Form von Coaching und Bewerbungstrainings. Ein zweiter Schwerpunkt im Projekt ist eine Workshopreihe zum Thema selbstbestimmtes Leben der arabisch-sprachigen Frau in Wien.
Im Rahmen eines Online-Kick-Off-Treffens am 14. Juni, an dem 26 Frauen aus der arabischen Community teilnahmen, wurde das Programm des Projektes präsentiert. Es konnten zahlreiche österreichische Mentor*innen gefunden werden. Je nach Interessensbereich wurden die Teilnehmer*innen in Gruppen ein- und ihren Mentor*innen zugeteilt. Viele der Teilnehmerinnen intressieren sich für den Gesundheitsbereich. So wurde ein Treffen mit Sandra Frauenberger, Geschäftsführerin des Dachverands Wiener Sozialeinrichtungen organisiert, wo die Teilnehmer*innen viel neues erfahren konnten.
Das Mentoringprojekt Power-Frauen-Power kann auch schon erste Erfolge verzeichnen, so haben bereits vier Teilnehmer*innen einen Job gemäß ihrer Interessenslage gefunden.
„Yes She Can“ Mentoring für BIPOC Frauen und Mädchen vom Verein afriCult
Das Projekt will durch Bildungsmaßnahmen Frauen und Mädchen aus der Black und People of Color Community (BIPOC) stärken und sie befähigen sich politisch zu engagieren und die Medien und Kommunikationslandschaft in Österreich aktive mitzugestalten. Dazu werden die Teilnehmer*innen die Möglichkeit haben, lokale und nationale Politiker*innen unterschiedlicher Parteien sowie Medienvertreter*innen kennenzulernen und einen Einblick in deren Arbeit zu bekommen. Dadurch können die Teilnehmer*innen nicht nur ihre Netzwerke vergrößern sondern auch ihre Visibilität gegenüber Politik und Medien stärken.
Nachdem das Curriculum für das Programm erstellt worden ist, konnten erfolgreich Mentor*innen aus dem Bereich Politik und Medien gefunden werden. Im November fand eine Kick-off Veranstaltung u. an mit den Mentor*innen Dr. Mireille Ngosso, Mag.a Faika El-Nagashi, Claudia Unterweger, Vanessa Spannbauer und Clara Akinyosoye statt. Bis 15. Jänner 2022 können sich interessierte *BIPOC Frauen und Mädchen für ein Mentoring bewerben.
„Videojournalismus-Workshop für afghanische Journalistinnen“ vom Interkulturellen Entwicklungszentrum
Im Rahmen dieses Projektes werden geflüchtete afghanische Journalist*innen an einem dreimonatigen Videojournalismusworkshop teilnehmen, der ihnen den Zugang zur österreichischen Medienlandschaft erleichtern soll. Den Teilnehmer*innen werden journalistische Fähigkeiten im Bereich Konzeption, Dreharbeit, Videoschnitt, Produktion und Moderation vermittelt. Am Ende des Projektes werden sie eine Reportage gestalten, die auf OXUS TV ausgestrahlt werden wird.
Das Projekt startete am 16. August mit einer Reihe von Workshops für persisch-sprachige Frauen. In mehr als 20 Workshops lernten die elf Teilnehmerinnen in Theorie und Praxis das Schreiben und Gestalten von Reportagen und Medienberichten sowie Videodreh und -schnitt, Fotografieren und Interviewtechniken.
Das Projekt wurde im Dezember 2021 bereits erfolgreich abgeschlossen und einige der Teilnehmerinnen erhielten auch einen Praktikumsplatz.
„Ana Aktivistin“ vom Verein Syrian Women for Justice and Peace
Das Projekt zielt darauf ab, syrische Mädchen und Frauen in Wien zu stärken und ihnen die notwenigen Mitteln und Kompetenzen mitzugeben, damit sie sich selbständig in die politischen lokalen und globalen Auseinandersetzungen sowohl in Österreich als auch in Syrien einbringen können. In Workshops erhalten sie dabei theoretischen und historisches Wissen zu internationalen feministischen Frauenbewegungen und deren Kämpfe im Hinblick auf politische Partizipation und gesellschaftlichen Wandel. Zudem wird es Capacity Building Trainings zu Instrumenten und Methoden der politischen Teilhabe geben. Zu guter Letzt werden die Teilnehmer*innen eine konkrete politische Aktivität vorbereiten und ausführen.
Das Projekt startete im Oktober 2021 mit einer Reihe von Workshops in denen sich die Teilnehmerinnen Wissen zu Politik, Geschichte und Feminismus in Österreich und Syrien aneignen konnten. Im Workshop zum Thema Integration formulierten die Teilnehmerinnen Forderungen an die Stadt Wien, die in einem weiteren Workshop mit der Bezirksvorsteherin Saya Ahmad diskutiert wurden.