Der Afrika Club ist ein informelles Diskussionsforum von Afrika-Interessierten aus öffentlichen Institutionen, der afrikanischen Diaspora, Zivilgesellschaftlich, Wissenschaft und Medien. Themen sind aktuelle Entwicklungen in Afrika, EU-Afrika Beziehungen die Situation der Diaspora. Ziele sind der Informationsaustausch - aus unterschiedlichen Perspektiven - und der Aufbau von Wissensnetzwerke.
The Russian-Ukraine war and Africa
Vienna, June 21, 2022. The Afrika Club on June 21, 2022 discussed the implications of the Russian-Ukraine war for the African continent. Margit Maximilian (moderator) stated that because of the media coverage, we mostly see the European perspective, but not the African one. The Cameroon journalist Maureen Ndih stated that the war can be felt in every aspect of life, and everybody can feel the price hikes and insecurity due to the dependency on Western economies. Africa has to rethink its economic model, improve its domestic (food) production and reduce the dependency from Europe. The political scientist Belachew Gebrewold emphasized that the Ukraine war is a disaster for the democracy in Africa. Anti-West resentment in the African population are exploited by Russia.
Irene Horejs, a former EU ambassador and director with ECHO, underlined that Africans suffer the highest (non-military) collateral damage from this war. 70% of the population of East, West and Central Africa have become food insecure due to the combined effect of climate change, COVID-19 and the war. African governments have introduced restrictions on food prices and exports, others have introduced support for vulnerable households and subsidies for cooking oil. The African Union has called to consider this crisis also as an opportunity, to develop local production and to foster an intra-African food market taking advantage of the recently established AfCFTA (African Continental Free Trade Area).
AU EU Summit 2022. High Aspirations and New Challenges
Wien, 21. Juni, 2022. Am 17. Und 18. Februar fand das 6. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen und der Afrikanischen Union statt. Im Vorfeld waren diskutierten zivilgesellschaftliche Vertreter*innen aus Afrika und Europa, insbesondere von Jugendorganisationen und aus der afrikanischen Diaspora, ihre Anliegen und erarbeiteten konkrete Vorschläge für die Gipfel-Teilnehmer*innen. Zur gleichen Zeit fanden ein Business-Form und eine Veranstaltungsreihe von Städten und Gemeinden statt.Robert
Zischg (BMEIA) hob die große Teilnahme mit 38 Staats- und Regierungschefs, acht Außenministern und einem Vizepräsidenten aus Afrika und 27 Staats- und Regierungschefs aus Europa hervor. Das Format mit sieben thematischen runden Tischen sei sehr produktiv gewesen. Als konkrete Ergebnisse nannte er die Zusage von 150 Mrd. EUR im Rahmen der EU-Initiative „Global Gateway“ und die Lieferung von 450 Millionen Impfdosen. Georg Lennkh, der an drei (Kairo, Lissabon, Tripolis) der nunmehr sechs AU-EU-Gipfel teilgenommen hat, unterstrich gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der AU-EU-Gipfel. Das Gipfeltreffen in Lissabon 2007 stellte einen Höhepunkt in den afrikanisch-europäischen Beziehungen dar.
Philomena Apiko, Analystin beim Brüssel/Maastrichter Think Tank ECDPM, begrüßte die von der WHO initiierte Errichtung lokaler Impfstoffproduktionszentren in sechs afrikanischen Ländern (Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal, Südafrika und Tunesien) worden. In der Abschlusserklärung fehlten leider konkreten Aktionspläne und die Forderungen von Zivilgesellschaft und afrikanischer Diaspora. Mirana Rajoharison vom Diaspora Netzwerk ADEPT stellte fest, dass die Ablehnung der temporären Patentaufhebung für Impfstoffe die Beziehungen zwischen Afrika und Europa belaste. Die Rolle der Diaspora als Akteurin des Wandels sei kaum anerkannt worden. Die strukturellen (globalen) Ursachen der Migration seien wenig thematisiert worden. Den Vorsitz des Gipfels hatten Senegal und Frankreich innegehabt, die auch das nächste Globalen Forum für Migration und Entwicklung leiten würden. Somit habe dieser Gipfel einen Vorgeschmack auf die Gestaltung der globalen Migrationsagenda gegeben. Der Politikwissenschafter Belachew Gebrewold erklärte, dass die EU-Afrika-Strategie 2020 enthält zwar neue Elemente, aber auch das alte Geber-Nehmer-Schema.