Syrien nach Assad

Zwischen Hoffnung und Angst

Zeit und Ort

Donnerstrag 10. April 2025, 18:00-20:30 Uhr
Novum am Hauptbahnhof
Karl-Popper-Straße 16, 1100 Wien

Veranstaltungssprachen: Englisch und Arabisch mit Simultandolmetschung

Anmeldung an: seewald@remove-this.vidc.org

Programm

Leila Kayyali 

Politologin und Mitgründerin des Netzwerks “Change for Syria”, Deutschland/Syrien

Bassam Alahmad

Menschenrechtsverteidiger und Mitbegründer von Syrians for Truth and Justice, Frankreich/Syrien

Rabie Nasser

Wirtschaftswissenschaftler und Mitbegründer des Syrian Center for Policy Research, Wien/Syrien

Wajiha Talal Hajjar (online)

Juristin und Geschäftsführerin von Baladi, Suwaida, Syrien

Moderation: Adriana Qubaiova

Central European University. Wien

Performance

Nour Sokhon – Beirut Birds

Nour Sokhon präsentiert im Anschluss an die Diskussion in einer Soundperformance Auszüge aus ihrem im Oktober 2024 erschienenen Debütalbum Beirut Birds.

Organisationsteam

Kuratiert von:

Magda Seewald, VIDC Global Dialogue

Samar Albaradan, Souriat

Veranstaltungsmanagement:

Irène Hochauer-Kpoda, VIDC Global Dialogue

Öffentlichkeitsarbeit:

Manuela Tomić, VIDC Global Dialogue

Kooperation

© CTK/Alamy Stock Photo

© CTK/Alamy Stock Photo

Podiumsdiskussion zu den aktuellen Entwicklungen in Syrien nach dem Sturz des Assad Regimes. Im Anschluss präsentiert die libanesische Künstlerin Nour Sokhon eine Soundperformance aus ihrem Debütalbum “Beirut Birds”.

Donnerstrag, 10. April 2025, 18:00-20:30 Uhr
Novum am Hauptbahnhof
Karl-Popper-Straße 16, 1100 Wien

Anmeldung: seewald@remove-this.vidc.org

Hintergrund

Nach dem überraschenden Sturz des Assad Regimes im Dezember 2024 und der Machtübernahme durch die islamistische Bewegung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) ist noch offen, wohin Syrien in Zukunft steuern wird. Syrien galt vor dem Sturz laut UNO als das Land mit der größten Vertreibungskrise weltweit, mit 13,8 Millionen Vertriebenen innerhalb und außerhalb des Landes. Nach Jahrzehnten brutalster Diktatur und eines jahrelangen Krieges, der zu einer Aufteilung des Landes in unterschiedliche Herrschaftsbereiche geführt hat, steht Syrien nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich vor großen Herausforderungen. Bei der Veranstaltung diskutieren wir wie Syrier*innen in Syrien und im Exil die Entwicklungen der letzten Monate erlebt haben. Wie schätzen sie diese Entwicklungen ein? Welche Hoffnungen und Befürchtungen haben sie? Auf welche vorhandenen Strukturen kann aufgebaut werden und wie kann ein erfolgreiches Zusammenspiel von Syrer*innen in Syrien und in der Diaspora gestaltet werden? 
Wie es in Syrien weitergehen wird, hängt nicht allein von den aktuellen syrischen Akteur*innen ab, sondern auch von regionalen Mächten, wie der Türkei, Israel oder dem Iran. Russland und der Iran galten lange als die Unterstützer des Assad Regimes. Nur durch ihre Unterstützung konnte das Regime die Aufstände, die 2011 im sogenannten Arabischen Frühling begonnen hatten, gewaltsam niederschlagen und weite Teile Syriens wieder unter seine Kontrolle bringen. Die Schwächung der Hisbollah durch die israelischen Angriffe dürfte ebenso zum Ende von Assad beigetragen haben, wie der russische Krieg in der Ukraine. Daher soll auch die Rolle externer Akteur*innen im Rahmen der Veranstaltung diskutiert werden.

Podium

Leila Kayyali 

ist Politologin und spezialisiert auf Genderfragen im Kontext von Migration und Flucht. Sie arbeitet als Referentin in diesem Bereich und ist Mitgründerin des Netzwerks "Change for Syria" . Leila Kayyali lebt seit zehn Jahren in Bochum, Deutschland.

Bassam Alahmad

ist ein syrischer Menschenrechtsverteidiger und Mitbegründer und Geschäftsführer von Syrians for Truth and Justice, einer Organisation, die sich mit der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in ganz Syrien befasst und 2016 gegründet wurde. Er arbeitete auch als Berater für die International Federation of Human Rights und zuvor im Violations Documentation Center in Syria, eine der ersten Organisationen, die nach dem Ausbruch des Aufstands 2011 Menschenrechtsverletzungen in Syrien dokumentierte und als Projekt des Syrian Center for Media and Freedom of Expression tätig war. Er begann 2005 in seiner Heimatstadt al-Qamischli im äußersten Nordosten Syriens mit der Arbeit im Bereich der Menschenrechte und konzentrierte sich dabei besonders auf die kurdische Minderheit.

Rabie Nasser

ist wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Institut für internationale Entwicklung der Universität Wien. Er ist Wirtschaftswissenschaftler, Forscher und Mitbegründer des Syrian Center for Policy Research. Davor arbeitete er zwischen 2004 und 2005 als Chefökonom und Generaldirektor der Direktion für makroökonomisches Management für die State Planning Commission. Später war er als Wirtschaftsforscher für das Arabische Planungsinstitut in Kuwait tätig. Zu seinen Fach- und Forschungsgebieten gehören makroökonomische Politik, integratives Wachstum, Armut und sozioökonomische Folgenabschätzung von Konflikten.

Wajiha Talal Hajjar (online)

ist Juristin und Geschäftsführerin von Baladi, einer Organisation, die bis zum Sturz Assads politische Bildung und Vernetzung von Aktivisten im Untergrund in Suweida organisierte. Durch Workshops, Vernetzung und Gemeinschaftsaktivitäten vermitteln die Aktivist*innen heute nicht nur Wissen über Demokratie, Säkularismus und Föderalismus, sondern fördern auch das Vertrauen in politische Prozesse.

Moderation: Adriana Qubaiova

ist Wissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Gender und Sexualität in Westasien (Naher Osten). Sie hat an der Central European University in vergleichenden Geschlechterstudien promoviert. Derzeit ist sie Gastprofessorin am Fachbereich Gender an der CEU und Leiterin des Masterstudiengangs für kritische Gender Studies.


Nour Sokhon – Beirut Birds

Nour Sokhon präsentiert im Anschluss an die Diskussion in einer Soundperformance Auszüge aus ihrem im Oktober 2024 erschienenen Debütalbum “Beirut Birds”.

Die multidisziplinäre Künstlerin und Komponistin Nour Sokhon ist 2025 Artist in Residence bei kulturen in bewegung in Kooperation mit philomena+. Ihre Arbeit erforscht verschiedene Methoden künstlerischer Forschung. Sie übersetzt Interviewmaterial und Feldaufnahmen in Klang- und Musikkompositionen, Performances, interaktiven Installationen und Film- und Videokunst.
Während der Residency arbeitet Nour mit der Künstlerin Joanna Zabielska an einem Community-Projekt, das kollektive Erzählungen und die Archivierung von Geschichte erforscht. 


 

 

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