Sexuelle Bildung - Schlüsselfunktion für Entwicklung. Let’s talk about sex!

Workshop für Interessierte und Mitglieder der Arbeitsgruppe SRGR

Zeit und Ort

Dienstag, 19. November 2024, 13:00 – 17:00 Uhr 
Kolpinghaus Wien-Zentral 
Kardinal König Saal
Gumpendorfer Straße 39 
1060 Wien

Sprache: Deutsch

Anmeldung: schuster@remove-this.vidc.org

Programm

Der Workshop unterteilt sich in drei Inputs, die in drei Kleingruppen weiter vertieft werden:

Tamara Felbinger: Sexuelle Bildung im Schulkontext und die aktuelle Situation in Österreich

Ursula Wilms-Hoffmann: Sexuelle Bildung im transkulturellen Kontext in Österreich

Ines Kohl: Good Practice aus Ost- und Westafrika: Sexuelle Bildung im Humanitarian-Development-Peace Nexus

Moderation: Nadja Schuster, VIDC Global Dialogue

Einleitende Worte: Janine Wurzer, WIDE

Kuratiert von

Nadja Schuster und Tamara Felbinger

Kooperation

© Dusan Stankovic/istock

Umfassende, sexuelle Bildung trägt zur Selbstbestimmung über den Körper und die eigene Lebensgestaltung bei. Sie stärkt wichtige Kompetenzen, die das sexuelle Verhalten, die Familienplanung, die sexuelle & reproduktive Gesundheit und die dazugehörigen Rechte sowie die Prävention von sexueller Gewalt betreffen. Die Reduktion ungewollter (Teenager-)Schwangerschaften, das Eindämmen der steigenden Zahlen von Geschlechtskrankheiten oder die gesellschaftliche Akzeptanz von Geschlechtervielfalt, sind nur drei nennenswerte, positive Effekte, wie weltweit relevant sind. 

Trotz gesellschaftlich, gesundheitlich und wirtschaftlich enorm positiver Auswirkungen einer altersgerechten, sexuellen Bildung, stößt das Thema national wie international auf großen Widerstand. Weiters sind Sexualpädagog*innen mit gesellschaftlich und kulturell tief verankerten Mythen und Tabus als auch mit Herausforderungen in transkulturellen Kontexten konfrontiert. 
Wie können Mythen rund um Sexualität dekonstruiert werden? Was bräuchte es, um die Schlüsselfunktion sexueller Bildung für die persönliche, gesellschaftliche und gesundheitliche Entwicklung anzuerkennen und politisch zu fördern? Was kann Österreich/Europa von Good Practice Beispielen aus Ost- und Westafrika lernen?
 

    Zielgruppen

    • Mitglieder der Arbeitsgruppe Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte
    • Projektmanager*innen/Refent*innen in der Entwicklungszusammenarbeit und ADA Mitarbeiter*innen
    • Tätige in den Bereichen Bildung, Sexual- und Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Gender, Beratung
    • VIDC Gender TANDEM Trainer*innen
    • Vertreter*innen migrantischer Vereine

    Der Workshop ist ein Follow-up zum Workshop „Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte – ein Schlüsselfaktor für Entwicklung“, der am 26. Mai 2023 statt gefunden hat.

    Expert*innen und Praktiker*innen

    Tamara Felbinger

    ist Sexualpädagogin, Sozialarbeiterin und Obfrau von VEMINA. Als Vortragende im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich liegt ihr Fokus auf umfassender sexueller Bildung und Prävention sexualisierter Gewalt. Sie hat viele Jahre in der Kinder- und Jugendhilfe im Bereich Fremdunterbringung gearbeitet. Seit 2020 ist sie selbständige Beraterin für Frauen* und engagiert sich mit ihrem Verein VEMINA für einen niederschwelligen und gerechteren Frauen*gesundheitszugang in Österreich. In der Klinik Floridsdorf berät sie als Mitarbeiterin der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung zu Verhütung und zum Schwangerschaftsabbruch.
    https://www.tamara-felbinger.at/angebote


    Ursula Wilms-Hoffmann

    Sexual- und Sozialpädagogin, Klinische Sexologin, Sozialarbeiterin, Supervisorin und Teammitglied am Österreichischen Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapien (ISP). Ihr Zugang ist sehr praxisorientiert, die Basis Ihres Tuns ist die niederschwellige, sozialarbeiterische Tätigkeit mit Berufsschüler*innen. Ursula gibt sexualpädagogische Workshops an Schulen, ist sexualberaterisch mit Einzelpersonen und Paaren tätig, wie auch in der sexualpädagogischen Einzelbetreuung für junge Menschen im Setting betreutes Wohnen. Sie gibt Fortbildungen für Teams und Fall/Fach-Supervisionen. Dies alles auf der Basis des Modells sexueller Gesundheit „Sexocorporel“.
    www.lebelieber.orghttps://www.instagram.com/sexerleben/


    Ines Kohl

    ist Sozialanthropologin und seit 2022 Geschäftsführerin von THE RAIN WORKERS - Netzwerk für sexuelle und reproduktive Gesundheit. Nord- und Süd-NGOs können das holistische Trainingsprogramm für Multiplikator*innen buchen und eigenständig umsetzen. Zuvor war sie 15 Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Gastvortragende an Universitäten. Sie führte Feldforschungen in Libyen und Niger durch, verfasste Bücher/Artikel über Jugendkultur der Tuareg, neokoloniale Strukturen in Westafrika sowie über die Verbindung von Handel, Schmuggel und Migration in der Sahara. 
     

    Moderation: Nadja Schuster

    ist Soziologin, Feministin und seit 2011 Gender-Expertin bei VIDC Global Dialogue, wo sie zu Sexueller und Reproduktiver Gesundheit und Rechten (SRGR) und zu Gendersensibilisierung aller Geschlechter im Kontext von Migration arbeitet. Das Engagement von Männern und Burschen für Geschlechtergerechtigkeit ist ein weiteres Arbeitsfeld. Nadja koordiniert die von der Austrian Development Agency (ADA) finanzierte feministische SRGR Arbeitsgruppe, ist Ko-Autorin des VIDC Policy Papers „Schlüsselstelle Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte“ und Chefredakteurin des VIDC Onlinemagazins Spotlight. 


    Einleitende Worte: Janine Wurzer 

    absolvierte das Studium Romanistik und Kultur- und Sozialanthropologie. Sie betreute mehr als 15 Jahre Projekte im Bereich Geschlechtergleichstellung mit Aktivitäten zur Stärkung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte. Seit 2016 ist sie Koordinatorin von WIDE, einem entwicklungspolitischen Netzwerk für Frauen*rechte und feministische Perspektiven. Gemeinsam mit Kolleg*innen hat sie das VIDC Policy Paper „Schlüsselstelle Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte“ verfasst.