Policy Brief: Diaspora-Initiativen unterstützen

Brain Gain statt Brain Drain in der Entwicklungspolitik

Policy Brief: Diaspora-Initiativen unterstützen


„Durch die Kooperation mit Diasporagemeinden in Österreich sollen Synergien und Kooperationen mit den Herkunftsländern unter anderem im Wirtschaftsbereich, sowie durch humanitäre und entwicklungspolitische Projekte hergestellt werden.“ (Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022-2024)

Diaspora-Communities sind in vielen Ländern anerkannte Akteur*innen für die nachhaltige Entwicklung der Länder des Globalen Südens. Doch sind sie und ihre Organisationen in den professionellen Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit in Österreich und bei der Durchführung von offiziellen und staatlich geförderten Entwicklungsprojekten unterrepräsentiert. 

    Das VIDC will daher zu innovativen Formen der Unterstützung von Diaspora-Engagement ermutigen und zwischen entwicklungspolitischen Akteur*innen und Diaspora-Organisationen Brücken bauen. Im Sinne des aktuellen Dreijahresprogramms der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit wollen wir dazu beitragen, dass Synergien gestärkt und das Wissen von Diaspora-Organisationen für entwicklungspolitisch relevante Aktivitäten in den jeweiligen Herkunftsländern genutzt werden.

    Darum geht's:

    • Anerkennung des Engagements der Diaspora-Communities
    • Wissen und Know How der Diasporas werden für die Entwicklungszusammenarbeit nutzbar gemacht
    • Schaffung eines Förderinstruments für kleine und mittelgroße Projekte von Diaspora-Organisationen

    Empfehlungen für Österreich

    • Etablierung eines Förderinstruments für kleine und mittelgroße Projekte von Diaspora-Organisationen. Es sollte ein auf Qualitätskriterien basierendes Förderinstrument für Diaspora-Organisationen und -Expert*innen geschaffen werden, die entwicklungspolitische Projekte in ihren Herkunftsländern und -regionen oder in der entwicklungspolitischen Inlands- und Bildungsarbeit durchführen wollen. Zusammenarbeit und Abstimmung mit Diaspora-Communities und den Herkunftsländern. Das Förderinstrument sollte unter Einbindung von Diaspora-Communities und in Abstimmung mit den Herkunftsländern und -regionen entwickelt werden.
    • Studien zu Hintergründen, Fähigkeiten, Aktivitäten und Strukturen von Diaspora-Organisationen. Zudem sollten Community-spezifische Studien über Diaspora-Organisationen sowie zu Chancen und Herausforderungen für die Entwicklung von Diaspora-Unterstützungsmaßnahmen in Österreich durchgeführt werden, um eine Zielgenauigkeit beim Förderinstrument zu erhalten.
    • Eine Kooperation mit einer entwicklungspolitischen NGO in Österreich. Das Förderprogramm könnte in Zusammenarbeit mit einer NGO/Organisation durchgeführt werden, die Expertise bei der Abwicklung öffentlich geförderter Projekte in Österreich hat und das Vertrauen von Diaspora-Organisationen sowie bei Fördergeber*innen besitzt.

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