Umsetzbare Maßnahmen gegen Arbeitsausbeutung von Erntearbeiter*innen in Österreich

Zeit und Ort

IOM/VIDC Workshop: 14. Oktober 2021, 9:30 - 11:30 Uhr
Präsenz-Teilnahme aufgrund von Covid-Beschränkungen begrenzt, Online-Teilnahme unbegrenzt

Für die Präsenz-Teilnahme: 2G-Regel (geimpft und/oder genesen)

Teilnahme nur mittels Registrierung bis 11. Oktober möglich

Programm

Das gesamte Programm der zweitägigen Konferenz finden Sie in der Einladung
13. Oktober 2021, 13:45 - 19:30 Uhr
14. Oktober 2021, 9:30 - 13:45 Uhr

Veranstaltungssprachen
Konferenz: Deutsch/Englisch (mit Simultandolmetschung)
IOM/VIDC Workshop: Deutsch (ohne Dolmetschung)

Kuratiert von

Nadja Schuster, VIDC
Maryam Alemi, IOM

Kooperationen

© istock

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Dieser von VIDC und IOM organisierte Workshop findet im Rahmen der Konferenz "Follow the Money: Finanzielle Aspekte in der Bekämpfung des Menschenhandels" anlässlich des Tages der EU zur Bekämpfung des Menschenhandels statt.
Die österreichische Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels organisiert die Konferenz am 13. und 14. Oktober 2021 in Kooperation mit dem VIDC, der Internationalen Organisation für Migration (IOM), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und heuer erstmals mit dem Fürstentum Liechtenstein.

Hintergrund

Obwohl die gesetzliche Grundlage in Österreich großteils als ausreichend angesehen wird, sind Erntearbeiter*innen zum Teil unter prekären Bedingungen beschäftigt und erfahren Arbeitsausbeutung. Es kommt zu Rechtsverletzungen durch Nicht-Einhaltung der Kollektivverträge und sozial- und arbeitsrechtlicher Regelungen. Die Gründe dafür liegen in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber*innen und der Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, den Sprachbarrieren und der fehlenden Kenntnis des komplexen Arbeits- und Sozialrechts. Durch diverse zentrale Stakeholder wird im VIDC/IOM Workshop die Frage erörtert, mittels welcher, bereits im Workshop 2020 identifizierten, umsetzbaren Maßnahmen Erntearbeiter*innen in der Rechtsdurchsetzung bestärkt werden können.  Dabei wird auch über die Auswirkungen neuer gesetzlicher Bestimmungen, die Rolle neuer Stakeholder wie beispielsweise die European Labour Authority (ELA) und die besondere Vulnerabilität von Drittstaatsangehörigen diskutiert werden. Schließlich verfolgt der Workshop das Ziel, durch das Aufzeigen von umsetzbaren Maßnahmen zur konkreten Verbesserung der Bedingungen in der Erntearbeit beizutragen und der Arbeitsausbeutung entgegenzuwirken.

VIDC und IOM sind beide Mitglieder der Arbeitsgruppe gegen Arbeitsausbeutung des Arbeitsministeriums, die 2021 einen Schwerpunkt auf die Landwirtschaft gelegt hat. Die Empfehlungen, die im letztjährigen VIDC/IOM Workshop  erarbeitet wurden, sind in zwei Sitzungen der Arbeitsgruppe ausführlich präsentiert und diskutiert worden. Im Mai wurde die Unterarbeitsgruppe Landwirtschaft gegründet. Nachdem das Interesse an dem Thema vonseiten unterschiedlicher, wichtiger Stakeholder anhaltend hoch ist, soll das Momentum genützt und ausgewählte Maßnahmen hinsichtlich ihrer technischen und politischen Umsetzung näher beleuchtet werden.

Podium

Walter Medosch

ist Generalsekretär des Österreichischen Landarbeiterkammertages (Dachorganisation der Landarbeiterkammern) und Kammeramtsdirektor der Niederösterreichischen Landarbeiterkammer. Als Generalssekretär koordiniert er die Interessen der Landarbeiterkammern auf Bundesebene in Bezug auf Gesetzesvorlagen im Arbeits- und Sozialrecht sowie für die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft.
 

Stephan Wöckinger

ist seit 2001 beim Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Referatsleiter der Land- und Forstwirtschaftsinspektion, die die zuständige Arbeitsaufsichtsbehörde für Beschäftigte in Landwirtschaftsbetrieben ist. Diese Behörde überprüft im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Betriebskontrollen die Einhaltung der Bestimmungen des seit Juli 2021 bundesweit gültigen Landarbeitsgesetztes, gültig auch für Saisonarbeitskräfte. Diese Bestimmungen umfassen die Unterbringung der Beschäftigten, deren Arbeitszeit, die Lohnzahlung sowie sicherheitstechnische Aspekte.


Susi Haslinger

hat Rechtswissenschaften studiert und ist in der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) für Sozialpolitik und Grundlagenarbeit zuständig. Sie ist Mitbegründerin der Sezonieri Kampagne und hat die Kampagne von Seiten der PRO-GE über mehrere Jahre koordiniert. Sezonieri setzt sich für die Rechte von Erntearbeiter*innen in Österreich ein und versucht der Ausbeutung in der Landwirtschaft entgegenzuwirken. Die Kampagne ist eine gemeinsame Initiative von PRO-GE, MEN-VIA – Unterstützung für männliche Betroffene von Menschenhandel, LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, ÖGB-Kompetenzforum Migration sowie von unabhängigen Aktivist*innen.
 

Manuela Hargassner-Delpos

arbeitet seit 1997 in den Bereichen Arbeitsmarktforschung, -förderungen, -politik, zunächst im AMS in der Landesgeschäftsstelle Wien, danach in der Sektion Arbeitsmarkt im Sozialministerium und heute im Arbeitsministerium. Von 2017 bis 2020 war sie Mitglied im Employment Committee in der Europäischen Kommission und 2020 Vorsitzende der dortigen Policy Analysis Group. Seit September 2020 ist sie National Liaison Officer in der European Labour Authority (ELA).
 

Nadja Schuster

ist seit 2011 Genderreferentin am VIDC und ko-koordiniert seit 2012 die jährliche Konferenz der Österreichischen Task Force zur Bekämpfung von Menschenhandel. Sie verfügt über ausgewiesene Expertise in den Bereichen Gendersensibilisierung, sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit sowie Politikkohärenz im Interesse nachhaltiger Entwicklung. Außerdem ist sie für die Redaktion von Spotlight, dem VIDC Online Magazin, hauptverantwortlich.

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