ANTICHRISTIE

Lesung und Diskussion mit Mithu Sanyal

Zeit und Ort


Mittwoch, 15. Jänner 2025, 19:00 - 21:00 Uhr
Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Anmeldung: Veranstaltungsliste :: Stadt Wien - Büchereien

Kuratiert von


Julia Bernhard, Stadt Wien Büchereien und Michael Fanizadeh, VIDC Global Dialogue

Kooperation


London 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählte Mithu Sanyals gefeiertes Debüt „Identitti“ von Identitätspolitik, fragt „Antichristie“ nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt? Niemand schreibt so aberwitzig, klug und liebend wie Mithu Sanyal. „Antichristie“ bringt die ganze Welt in die deutschsprachige Literatur.

Mitwirkende

Mithu Sanyal

ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin mit indisch-polnischen Wurzeln (*1971 in Düsseldorf) . Sie wurde bekannt durch ihre Sachbücher: „Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“ (2009), eine kulturgeschichtliche Betrachtung des weiblichen Geschlechts, und „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“ (2016), eine umfassende Analyse der Diskurse rund um sexuelle Gewalt. Beide Werke stoßen gesellschaftliche Diskussionen an und wurden breit rezipiert.

2021 erschien ihr gefeierter Roman „Identitti“, der es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte. Darin setzt sich Sanyal auf kluge und humorvolle Weise mit Identitätspolitik, Rassismus und kultureller Aneignung auseinander. Der Roman erzählt von einer Bloggerin, deren Professorin – eine bekannte postkoloniale Theoretikerin – überraschend offenbart, dass sie eigentlich weiß ist.2024 veröffentlichte Mithu Sanyal ihr zweites fiktionales Werk, „Antichristie“. Der Roman ist eine radikale und zugleich humorvolle Auseinandersetzung mit Fragen von Religion, Macht und Identität. Er erzählt von einer jungen Frau, die dem Sohn des Teufels begegnet, und behandelt auf unkonventionelle Weise Themen wie Glauben, Feminismus und die Konstruktion moralischer Ordnungen.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Sanyal als Journalistin für Medien wie die taz, den Deutschlandfunk und die Süddeutsche Zeitung. Sie hält Vorträge und Workshops zu Themen wie Feminismus, Antirassismus und intersektionale Perspektiven. Mithu Sanyal gehört zu den prägenden Stimmen in der deutschen Kulturlandschaft und lebt in Düsseldorf.