„Es geht um die Würde der Menschen, es geht um ihr Leben und um internationale Gerechtigkeit.“

Paula Banerjee im Gespräch mit Michael Fanizadeh (VIDC Global Dialogue)

VIDC Online Magazin Spotlight

Dieser Artikel wurde im VIDC Online Magazin Spotlight Dezember 2022 veröffentlicht. Wenn Sie den vierteljährlich erscheinenden Spotlight, Einladungen und Dokumentationen erhalten möchten, klicken Sie bitte hier.

Gesprächspartner*innen


Paula Banerjee wurde über ihre Forschungsarbeiten zu Frauen in Grenzgebieten und „Frauen und erzwungene Migration“ bekannt. Vormals Rektorin der Sanskrit-Universität und Präsidentin der „International Association for Studies in Forced Migration“, ist sie derzeit Professorin an der Abteilung für Süd- und Südostasienstudien an der Universität Kalkutta. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören „Gender, Identity and Migration in India“ (2022) und „Indian Migrant Workers and the Pandemic“ (2021).

Michael Fanizadeh ist Projektkoordinator bei VIDC Global Dialogue. Seine Arbeitsbereiche sind Migration und Entwicklung, Klimakrise und Vertreibung, Menschenrechte und Antidiskriminierung mit einem regionalen Fokus auf den Nahen und Mittleren Osten. Außerdem leitet er die Arbeitsgruppe Migration & Entwicklung der AG Globale Verantwortung, Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe.

 Paula Banerjee bei der VIDC-Podiumsdiskussion am 10.11.2022 © OXUS TV

Paula Banerjee bei der VIDC-Podiumsdiskussion am 10.11.2022 © OXUS TV

Die Klimakatastrophe vollzieht sich mit all ihrer zerstörerischen Kraft, das haben uns die vielen Waldbrände heuer in Europa überdeutlich gezeigt. Die Länder und Menschen des Globalen Südens sind besonders anfällig für die Folgen und können sich weniger schützen. Insbesondere der indische Subkontinent wird von der Klimakrise heimgesucht: Millionen von Menschen mussten sich allein heuer vor den kurzfristigen Folgen- beispielsweise Überschwemmungen- oder den langfristigen Folgen des Klimawandels- wie beispielsweise Dürren- in Sicherheit bringen. Besonders hart getroffen hat es im Herbst 2022 Pakistan, wo beinahe ein Drittel des Landes überflutet war. Darüber hinaus waren auch Indien und Bangladesch von einem außergewöhnlich starken Monsunregen im September stark betroffen.

Michael Fanizadeh hat über die Auswirkungen der Klimakatastrophe in Südasien mit der indischen Migrationsforscherin Paula Banerjee gesprochen. Banerjee war Vortragende bei der VIDC/WIDE-Veranstaltung „Fluchtursache Klimawandel?!“ am 10. November in Wien sowie bei der 8. Entwicklungstagung 2022 in Linz. Dabei betonte sie, dass es um mehr als „nur“ um die Bewältigung der Klimakrise gehe: „Es geht darüber hinaus, es geht um die Würde der Menschen, es geht um ihr Leben und um internationale Gerechtigkeit.“

Fanizadeh: Wie wird die Klimakrise in Ihrem Land bzw. am indischen Subkontinent sichtbar?